Beschreibung

Der Warndienst Binnenhochwasser Hamburg

Der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer informiert mit dieser Internetseite über mögliche Hochwassergefahren in Folge von Niederschlägen an den wichtigsten Hamburger Binnengewässern. Der aktuelle Warnstatus wird als Karte oder Tabelle ausgegeben. Die Herleitung und Bedeutung der Warnstufen werden unten beschrieben.

Der Warndienst ist rund um die Uhr in Betrieb und liefert fortlaufend Informationen zu den Wasserständen in den Gewässern und möglichen Hochwassergefahren aufgrund von Niederschlägen. Die Einstufung und Darstellung der Informationen erfolgt vollautomatisch. Das System wird von zudem von Fachexperten betreut, die bei Gefahr oder Eintritt von Hochwasserlagen im Lagebericht weitergehende Informationen veröffentlichen. Informationen zum Betrieb (z.B. Störungsmeldungen) und zu technischen Neuerungen (z.B. Einrichtung neuer Warnpegel) werden in den Betriebsinfos aufgeführt.

Wesentliche Informationen für die Hochwasservorhersage und -warnung sind die Wasserstände an derzeit 39 Beobachtungspegeln an den Gewässern und die Niederschlagsmessungen und -vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes. Diese werden nach nachfolgend beschriebenen Kriterien hinsichtlich der daraus resultierenden aktuellen oder möglichen Hochwassersituation eingestuft und für jeden Pegel dargestellt. Hierzu wird das Pegelsymbol auf der Karte in drei Segmente unterteilt, die entsprechend der Einstufung eingefärbt werden. In der Tabelle der Pegel erfolgt eine ähnliche Darstellung, hier wird die Niederschlagvorhersage jedoch zusammenfassend für alle Pegel am Kopf der Tabelle angegeben.

Auf dieser Internetseite finden sich auch die aktuellen Wasserstände der Elbe im Bereich Hamburg. Vorhersagen und Sturmflutwarnungen werden vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie herausgegeben.

Darüber hinaus sind die Internetseiten des Länderübergreifenden Hochwasserportals mit der Darstellung der Hochwasserlage in Deutschland sowie die Landesportale von Schleswig-Holstein und Niedersachsen über Links zu erreichen.



Beschreibung der Kartendarstellung

Die Karte des Warndienstes stellt die wichtigsten Hamburger Binnengewässer und die Beobachtungspegel mit einer dreistufigen Einteilung des Pegelsymbols dar.

Das obere Segment enthält eine farbliche Einstufung der Niederschlagsvorhersage, die den Kriterien des Deutschen Wetterdienstes für Wetterwarnungen; (s.u.) folgt. Die Niederschlagsvorhersage beruht auf der Auswertung von Modellrechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Das mittlere Segment gibt Angaben zu den gemessenen Niederschlägen im Einzugsgebiet (Gebietsniederschlag) des betreffenden Beobachtungspegels. Grundlage hierfür ist die kontinuierliche Auswertung der gemessenen Radarniederschläge. Auch diese werden nach den Kriterien des DWD ausgewertet und das Segment entsprechend der Einstufung eingefärbt.

Das untere Segment stellt die Einstufung des Wasserstandes; am betreffenden Beobachtungspegel dar. Diese Einstufung basiert auf einer Klassifizierung der Wasserstände nach den Auswirkungen auf die an das Gewässer angrenzenden Bereiche.

Nachstehende Abbildung zeigt eine Warnsituation mit entsprechender farblicher Einstufung der Segmente des Symbols.



Niederschlagsvorhersage

Die Niederschlagsvorhersage basiert auf der Auswertung von Radarniederschlagsdaten und den Ergebnissen numerischer Vorhersagemodelle des DWD.

Für einen Vorhersagezeitraum von zwei Stunden wird auf Basis der Auswertung von Radarniederschlagsdaten 5-minütlich ein so genannter Radar-Nowcast (Kurzfristvorhersage) berechnet. Dieser basiert auf der Erkennung von Zellkernen des Niederschlages, deren Bewegungsgeschwindigkeit und -richtung werden. Zudem gehen Größen- und Intensitätsänderungen der Niederschlagszellen in den Radar-Nowcast ein.

Zur Niederschlagsvorhersage von bis zu einem Tag werden die Vorhersagen des numerischen Vorhersagemodells ICON-D2-EPS des DWD verwendet.

Die Vorhersagedaten des Radar-Nowcasts und des ICON-D2-EPS-Modells werden zu einer Tagesvorhersage kombiniert. Für die ersten beiden Stunden werden nur die Radarvorhersagen verwendet. Für die dritte und vierte Stunde werden im so genannten Blending beide Datensätze zu einer gemeinsamen Niederschlagsvorhersage kombiniert, ab der fünften Stunde basiert die Niederschlagsvorhersage auf dem ICON-D2-EPS-Modell. Diese Niederschlagsvorhersage wird in einem Zeitintervall von fünf Minuten mit dem jeweils verfügbaren ICON-D2-EPS Daten erstellt.

Der Warndienst Binnenhochwasser orientiert sich hinsichtlich der Einstufung der vorhergesagten Niederschläge an den Kriterien des Deutschen Wetterdienstes für Wetter- und Unwetterwarnungen. Diese sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.



Gemessene Niederschläge

Die Einstufung und farbliche Darstellung der gemessenen Niederschläge in den Symbolen der Karte und Tabelle basiert auf der Ermittlung der Niederschlagssummen in den Einzugsgebieten der Beobachtungspegel. Diese werden durch die Auswertung von Radarniederschlägen mit einer räumlichen Auflösung von 1 x 1 km und einer zeitlichen Auflösung von 5Minuten berechnet. Als Ergebnis ergibt sich ein über das jeweilige Pegeleinzugsgebiet gemittelte Gebietsniederschlag.

Der Warndienst Binnenhochwasser orientiert sich hinsichtlich der Einstufung der gemessenen Gebietsniederschläge ebenfalls an den Kriterien des Deutschen Wetterdienstes für Wetter- und Unwetterwarnungen. Diese sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.



Wasserstände

Die Wasserstände an den Beobachtungspegeln werden mittels Datenfernübertragung an den Warndienst Binnenhochwasser übermittelt. Besteht keine Hochwassersituation am Pegel, sendet dieser stündlich eine Zeitreihe der vergangenen Stunde,diese mit einer zeitlichen Auflösung von 5 Minuten. Erreicht der Wasserstand am Pegel die mittlere Warnstufe, so erfolgt die Datenübertragung in kürzeren Intervallen. Diese betragen in Abhängigkeit von der Reaktion des Gewässers auf Niederschläge zwischen 15und 30 Minuten.Entsprechend den nachfolgend beschriebenen Warnstufen erfolgt eine Einfärbung des Segmentes des Symboles für den Wasserstand.

Die Einstufung der Wasserstände an den Beobachtungspegeln erfolgt in drei Warnstufen, die in der nachfolgenden Übersicht dargestellt sind.

Bei der mittleren Warnstufe besteht die Gefahr, dass Gewässer stellenweise über ihre Ufer treten und es muss vor allem darauf geachtet werden, dass die Abflusswege frei sind, um eine Verschärfung der Hochwassersituation zu vermeiden.

Kommt es aufgrund weiter ansteigenden Wasserständen oder entsprechenden Niederschlagsprognosen zur Anhebung auf die hohe Warnstufe, besteht die Gefahr größerer Schäden und es müssen ggf. Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden. Dies gilt insbesondere für bebaute Grundstücke und Verkehrsflächen in unmittelbarer Nähe von Gewässern. Bekannte Gefahrenstellen sollten gemieden, Fahrzeuge ggf. evakuiert werden. Abschwemmgefährdete Gegenstände sind zu entfernen oder zu sichern.